bau.zeit – der blog

Erst mal ganz großes Kino

Ein schönes Zitat von Albert Schweitzer lautet:

In jeder Minute, die du im Ärger verbringst, versäumst Du 60 Sekunden deines Lebens.

Vielen Dank an Rafael Bies und sein Team


Einpacken, wegräumen, raustragen, reintragen, hochtragen, aufbauen ...

Am 5. November 2016 zog die Luthergemeinde mit Sack und Pack von unserer Lutherkirche in den alten Stadtratssaal im Verwaltungszentrum Zwickau um. Dies ist nötig geworden, weil der Kircheninnenraum saniert werden wird. Über 40 Personen halfen dabei, alles einzupacken, einzulagern und die Sachen, die wir für unsere Gottesdienste brauchen, ins Verwaltungszentrum zu transportieren und dort wieder aufzubauen.

Ein herzliches Dankeschön an die Stadt Zwickau, die es uns ermöglicht, unsere Gottesdienste bis auf Weiteres in dem schönen hellen Saal zu feiern.

Fotos: (c) Christoph Brunner


Der Gerüstbau ist in vollem Gange ...

Ein Bericht von Lukas Otto, Teamleiter Bau und Gestaltung

Lukas OttoTeil 1: Eindrücke meiner regelmäßigen ­Besuche auf der Baustelle [10. Januar 2017]

Der Umzug in den Stadtratssaal ist geschafft. Die Gottesdienste gehen wieder ihren gewohnten Gang. Und was ist nun mit unserer guten alten Lutherkirche?

Der erste Eindruck ist wie immer, die Glocken schlagen zur vertrauten Zeit, während der Weihnachtszeit war die Brüstung am Turm wie im vorletzten Jahr beleuchtet und passend zur Winterzeit, ist die alte Lady in eine wunderschöne weiße Schneedecke gehüllt. Dennoch, aus dem Inneren klingt nicht die gewohnte Musik von einer unserer Bands und es laufen auch keine Kinder durch das Eingangsportal, sondern man hört seit Ende 2016 metallische Schläge vom Hämmern und das Rufen von Männerstimmen.

Die Neugier ist geweckt. Nach dem Passieren der Eingangstreppe am vorderen Portal, sind in der Eingangshalle links und rechts auf dem Boden verteilt Werkzeuge zu erblicken. Der Terrazzofußboden ist mit grauem Malerflies abgeklebt und verschiedene Gerüstbauteile lehnen an den Wänden und liegen auf dem Boden. Beim Weitergehen wird das Hämmern immer lauter. Zwischen den Schlägen erklingt die Musik des regionalen Radiosenders, hörbar aus einem Baustellenradio, das irgendwo undefinierbar steht.

Beim Betreten des Kirchenschiffs erinnert mich dies an das Innere eines Luftschiffes, weil wie bei einem Zeppelin überall Stützen und Verstrebungen aus Aluminium aufgebaut und miteinander verbunden sind. Treppen führen auf einzelne ­Etagen/Decks, die im hohen Raum entstanden sind. Die Kirchenbänke links und rechts sind unter weißen Planen verschwunden, senkrechte Stützen sind zwischen Ihnen aufgestellt und der Blick nach oben zum Tonnengewölbe ist versperrt. Die vier großen Lampen, die an langen grauen Leitungen von der Decke hingen  und den Raum illuminierten, sind demontiert. Stattdessen leuchten nun punktuell Baustrahler den Raum aus.

Das gesamte Ausmaß lässt sich rückwärtig vom Altarbereich erkennen. Ein riesiges Gerüst erfüllt das ganze Innere des Kirchenschiffs. Das große Altargemälde von Fritz von Uhde ist ebenso hinter riesigen Planen verdeckt. Die Orgel über dem Eingang ist mit einem extra Gerüst eingehaust, somit hermetisch abgeriegelt, damit sie während der Umbaumaßnahme keinen Schaden nimmt. Das freistehende Gerüst hat ermöglicht, dass jeder Quadratmeter inneren Wände erreicht werden kann, um die alte Farbe zu entfernen, Arbeiten an den Stuckornamenten durchzuführen und die fachgerechte Sanierung ausführen zu können. Diese startete im Januar 2017.

Ich werde weiterhin meine Besuche tätigen und euch auf dem Laufenden halten.

Fotos: (c) Christoph Brunner. 2017


Das Gerüst entsteht...

Ein Film von Thomas Pester 

 

Wir haben mit einer Kamera festgehalten, wie das Gerüst über einen Zeitraum von mehreren Wochen im Innenraum der Lutherkirche gestellt wurde. Schaut mal, wie es da „wuselt“ ...


Der Kircheninnenraum verändert sich stetig

Ein Bericht von Lukas Otto, Teamleiter Bau und Gestaltung

Lukas OttoTeil 2: Eindrücke meiner regelmäßigen ­Besuche auf der Baustelle [26. Februar 2017]

Beim Betreten der Kirche riecht es leicht kühl und der Duft von abbindendem Putz geht mir durch die Nase. Bei weiterem Hineinschreiten und genauerem Hinschauen erklärt sich auch warum. Die alte Farbe liegt auf dem Boden, vor allem die Farbe des kompletten Altarbereiches ist runter. Hier kann man nun in vereinzelten Ecken die ursprüngliche Farbe erkennen. Es ist ein verwittertes, dunkles Blau. Im gut erhaltenen Stuck sind die Konturen wieder herausgearbeitet worden. Überall sind Planen zu sehen, welche die Bänke und den Boden vor den Arbeiten an den Wänden schützen.

Beim Hinaufsschreiten knarrt das Aluminiumgerüst unter meinen Schuhen und es ist ein aufregendes Gefühl in diesem leeren und gleichzeitig vollgestellten Kirchenschiff zu sein. Im Schein der Taschenlampe leuchten die zahlreichen Engel golden und offenbaren ihren eigentlichen Glanz.

Fotos: (c) Christoph Brunner. 2017


Es kommt Farbe an die Wände...

[11. März 2017] Es geht stetig vorwärts. Erste Farbeindrücke sind zu erkennen...

Fotos: (c) Christoph Brunner. 2017


…und es ward eine große Stille…

Ein Beitrag von Jens Buschbeck, Pfarrer der LuthergemeindeZwickau

buschbeck jens tl[28. März 2017]

Das steht so dreimal in der Lutherbibel – und auf unsere Kirche trifft es nun für einige Zeit zu!
Die herrlichen Glocken (Etwas besonderes – nämlich im „Bochumer Verein“ aus Stahl gegossen!) müssen für einige Zeit schweigen – programmierte Geläute gehen noch, aber auf das Läuten zum Gottesdienst müsst ihr einige Zeit verzichten.
Aber WENN sie wieder läuten – dann ist es umso schöner, weil es ein Zeichen dafür ist, dass die neue Elektrik der Kirche funktioniert.

Foto: (c) Uwe Merkel. 2014

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Es geht weiter...

[01. April 2017] Mittlerweile sind die große Flächen farbig und die Stuckelemente restauriert.

Fotos: (c) Christoph Brunner. 2017


Bilder von der Baustelle

[08. April 2017] Es geht weiter...

Fotos: (c) Christoph Brunner. 2017


Bilder von der Baustelle

[17. April 2017] Das Ergebnis ist zu ahnen...

Fotos: (c) Christoph Brunner. 2017


Innenraumsanierung

Ein Bericht von Richard Preuß

Preuss richard steckbriefTeil 2: Man kann erahnen was kommen wird! [21. April 2017]

In mühevoller Kleinarbeit wurde jegliche Farbe von mehr als 100 Jahren Lutherkirche mit Dampf, Spachtel und Bürste entfernt.
Parallel wurden immer wieder Farbproben der verschiedenen Anstriche analysiert und letztlich konnten daraus die Farben der Erstbemalung ermittelt werden. Außerdem wurde dazu noch ein Zeitungsartikel von der Eröffnung der Kirche (1906) gefunden, dessen Beschreibung auf die jetzige Neufarbgebung passt.

Unser Altarraum ist in elegantes blau getaucht und besitzt einen gelb-orangen Deckel, beides getrennt von einem modisch grauen Stuckband. Im Allgemeinen macht vor allem dieser Bereich einen sehr einladenden Eindruck. Das gesamte Schiff wird ebenfalls in gelb, orange, braun Tönen und deren Vermischungen getaucht.

Die Elektroinstallation ist derzeit soweit fortgeschritten, dass alle Grundierungsanstriche in Kürze abgeschlossen werden können.
Es ist nicht einfach, alle Kabel zur rechten Zeit am rechten Ort zu haben, denn jede Verbindung in der Kirche hat ihre Tücken. Der Ausdruck: „Von hinten, durch die Brust, ins Auge!“, trifft es fast, ist jedoch noch etwas untertrieben. Nachfolgende Generationen werden es ungefähr so nennen: „Von der Küchenbox, nach unten durch den Lutherkeller, hoch in die Kiste, vor zum Kantoreneingang, dann den ganzen Weg zurück, um von der Küchenbox hoch über das Gewölbe zu kommen, um von da eine Lampe abzuhängen!“. Selbst unsere Kirchenmäuse, freuen sich schon jetzt über die so entstandene Infrastruktur.
Da die bereits aufgetragenen Grundierungen eine Vorfärbung enthalten, lässt sich der Charme unseres fast neuen Gotteshauses schon derzeit erahnen.

Der Versuch vergangener Jahrzehnte, unseren Gottesdienstraum in modischem grau zum Besuchermagnet zu machen, wurde spätestens mit der eingefärbten Grundierung zu den Akten gelegt. Ich freue mich auf ein durchaus elegantes und freund­liches Gottesdiensthaus, welches auf Grund der Dimension seine Ehrwürdigkeit auch durch entstandene Wohnlichkeit nicht verliert.
Trotz all dem Schönen und Gutem liegt die Last auf wenigen Schultern, betet also für unsere Handwerker und alle Bauverantwortlichen, damit es so wird wie Gott es haben will und nicht wie wir es wollen. Abläufe, Ideen, Vorstellungen und deren Umsetzung bedürfen immer wieder die Hingabe unseres Vaters, der letztlich sogar das in seiner Hand hält.

Unser Ziel ist ein Neustart in unserer neuen Heimat im August.


Bilder von der Baustelle

[01. Mai 2017] Wir sind auf der Zielgeraden...

Fotos: (c) Christoph Brunner.2017


Bilder von der Baustelle

[13. Mai 2017] Wir haben es fast geschafft: Die letzten Bilder mit Gerüst... seit 15. Mai wird abgebaut!

Fotos: (c) Christoph Brunner.2017


Bilder von der Baustelle

[21. Mai 2017] Einmalige Bilder: Das Heilig-Geist-Fenster hinter dem Altar. Diese Perspektive ist ohne Gerüst nicht möglich :-)

Fotos: (c) Christoph Brunner.2017


Bilder von der Baustelle

[5. Juni 2017] Das Gerüst im Altarraum ist abgebaut... man ahnt wie schön es ist!

Fotos: (c) Christoph Brunner. 2017


Bilder von der Baustelle

[23. Juni 2017] Das Gerüst in der Lutherkirche ist Geschichte und der Innenraum unserer Kirche erstrahlt in neuem Glanz. An dieser Stelle vielen Dank den fleißigen Schülern des Peter-Breuer-Gymnasiums, die uns gestern tatkräftig beim Beseitigen des Baudrecks geholfen haben - ihr wart klasse!

Fotos: (c) Kathrin Körnich und Jochen Bochmann. 2017


Bilder von der Baustelle

[24. Juni 2017] Trotz Knie-OP vor zwei Wochen hat es sich Christoph Brunner nicht nehmen lassen, Fotos im Innenraum der Kirche zu machen. Sein Kommentar: „Einfach toll – ich bin begeistert.“
Danke lieber Christoph, dass du den Baufortschritt der Kirchenrenovierung so treu als Fotograf begleitet hast!

Fotos: (c) Christoph Brunner.2017


Arbeitseinsatz

[22. Juli 2017] Noch zwei Wochen bis zum ersten Gottesdienst in der sanierten Lutherkirche. Wir räumen, putzen und bringen auf Hochglanz...

Fotos: (c) Jens Buschbeck. 2017


Neustart-Gottesdienst

[06. August 2017] Wir feiern unseren ersten Gottesdienst nach der Sanierungszeit in der Lutherkirche.

Fotos: (c) Christoph Brunner. 2017


zu.hause Gottesdienst

[12. August 2017] Wir durften einen wunderschönen Gottesdienst zur Einweihung unserer sanierten Lutherkirche feiern. Nach einer Lobpreiszeit und einem Stück auf unserer Orgel stellte Jens Buschbeck in seiner Predigt zwei Fragen: Kann eine Kirchengemeinde ein „zu.hause“ haben? Wo ist Gott „zu.hause“.
Hören Sie doch einfach mal rein...

Im Anschluss daran folgten Dankesworte an Architekten und Bauplaner, Handwerker und Unterstützer der Sanierungsmaßnahme. In den Grußworten von Ulrich Thaut (Architekt), Friedrich Hähner-Springmühl (Mitglied des Stadtrates Zwickau), Carsten Körber (MdB), Gabriel Püschmann (Baupfleger i.R.), Steffi Haupt (Sachgebietsleiterin Denkmalpflege Zwickau), Harald Pepel (Superintendent) und Frank Manneschmidt (Vorsitzender KV Kirchspiel Zwickau Nord) wurde die Beziehung zwischen Gebäude und Gemeinde herausgestellt und der Gemeinde Mut gemacht, ihren Weg so weiter zugehen. Der Abend klang bei einem Imbiss und vielen guten Gesprächen aus.

Ein herzliches Dankeschön an alle, die zum Gelingen dieses Gottesdienstes beigetragen haben.

Fotos: (c) Christoph Brunner. 2017



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