um.zug in den Stadtratssaal im Verwaltungszentrum

[5. November 2016] Zum gemeinsamen Be­ginn des großen „um.zuges“ trafen sich ca. 15 Leute in der „Küchenbox“ unserer Lutherkirche. Zusätzlich stellten sich noch drei Mitarbeiter des MDR vor, die das Ausräumen der Kirche und den ersten Gottesdienst im Verwaltungszentrum mit Mikrofon und Kamera begleiten wollten.
Bereits Tage zuvor hatten einige fleißige Hände dafür gesorgt, dass ein Großteil der Sachen aus der Kirche und den Boxen eingepackt, verstaut und weggeräumt war. Nun ging es noch darum, die restlichen „großen Brocken“ gemeinsam zu beräumen.

Schnell und unkompliziert wurden die anstehenden Aufgaben von Kathrin verteilt. Für jeden gab es was zu tun.

Als erstes musste der abends zuvor gereinigte Läufer im Mittelgang eingerollt werden. Dies erwies sich als schwieriger als gedacht. Gefühlte 100x wurde wieder von vorne begonnen, 5 m vor und 3 m zurück. Und wenn es dann schon mal vorwärts ging, war die Kameraeinstellung nicht korrekt und der Regisseur bat, den Vorgang nochmal zu wiederholen. Da hieß es, Ruhe zu bewahren und wieder von vorn anzufangen. Am Schluss war die Szene im Kasten, der Läufer in Folie eingewickelt und im Vorraum verstaut. In der Zwischenzeit wurden die Scheinwerfer von den Wänden abgenommen, Kabel eingerollt, Technik eingepackt, Stühle umgeschichtet, die beiden übrigen Boxen mit allen möglichen Sachen gefüllt, die während der Bauphase nicht benötigt wurden, Bilder abgenommen und unter fachkundiger Aufsicht in Luftpolsterfolie eingepackt.

Mittlerweile hatte sich die Zahl der „um.zugs.helfer“ auf über 40 Leute erhöht. Zur Mittagspause zählten wir 45 Helfer! Grandios! So viele Leute sitzen in anderen Kirchgemeinden nicht mal mehr im Gottesdienst! Auch unsere ausländischen Geschwister packten mit an.

Später verlagerten sich die Arbeiten vermehrt in das Außengelände. Im gesamten Kirchengelände wurde gekehrt, geharkt und geschaufelt. Die Wege und Wiesenflächen mussten vom Laub befreit werden. Der Rasentraktor wurde zum Laubschredder umfunktioniert, was nicht nur Paul Klasse fand, der auf der großen Wiese seine Runden drehen konnte.

Gegen 13:00 gab es dann das wohlverdiente „Lutherwürstchen“. Aber schon nachdem ein Teil der Helfer seine Portion bekommen hatte, wurde klar, dass die „wohltäter“ etwas zu zurückhaltend kalkuliert hatten. Es stellte sich ein Würstchenengpass ein! Das lag aber nicht daran, dass zu viel gegessen wurde, sondern dass einfach viel mehr Leute dem Aufruf als „um.zugs.helfer“ gefolgt waren als gedacht. Aber auch dieses Problem wurde schnell und unkompliziert gelöst… Konsum sei Dank oder wie auch immer der Einkaufsmarkt hieß, aus dem der Würstchennachschub kam. Satt und gestärkt ging es danach in die Schlussphase, bevor die wichtigsten Sachen für die Gottesdienste in das Verwaltungszentrum geschafft werden konnten.

Als letzte Arbeit wurde über dem Eingangsportal eine Plane angebracht, die die Bahnhofsvorstädter und Kirchenbesucher auf die „bau.zeit“ und die „umgezogene“ Kirche hinweist.

Im Fahrzeugkonvoi ging es dann ins Verwaltungszentrum. Gespannt nahmen wir den Ratssaal in Augenschein. Dies sollte nun für das kommende halbe Jahr unsere Gottesdienstheimat werden. Toll! Wirklich! Ein schöner heller und großer Saal. Schöne große Räume, auch für die beiden Kindergottesdienstgruppen. Ausreichend Platz für die „wohltäter“. Und auch das ständige Auf-und Abbauen der Technik wird zu schaffen sein!

Wir können so dankbar sein, dass wir in diesen historischen Räumlichkeiten so freundlich aufgenommen werden.

Dankbar können wir auch dafür sein, dass der gesamte um.zug ohne jegliche negative Vorkommnisse vonstatten­ging. Keiner hat sich verletzt, kein Gemälde oder irgendetwas Anderes kam zu Schaden! Danke an unseren großartigen Herrn, der seine Hände über uns gehalten hat! Danke an jeden einzelnen, der sich an diesem Samstag um 9:00 (oder etwas später) auf den Weg gemacht und mit angepackt hat!

Mir persönlich ging während der Arbeiten mehrfach durch den Kopf, was es doch für ein großartiges Geschenk ist, dass wir unsere Kirche nicht ausräumen mussten, weil wir Angst vor mutwilliger Zerstörung durch Andersdenkende haben müssen, oder weil wir uns wegen Verfolgung im „Untergrund“ verstecken müssen, wie wir es leider oft genug aus Berichten von verfolgten Christen erfahren müssen (Besser hätte das Thema „Open Doors“ des ersten Gottesdienstes im Verwaltungszentrum nicht passen können!). Nein, wir können froh und dankbar sein, dass es ein „um.zug“ und kein „aus.zug“ war. Es wird für uns nur ein begrenztes Zeitfenster sein, in dem wir unsere Gottesdienste im Verwaltungszentrum feiern werden. Denn bereits schon im Frühjahr des kommenden Jahres wird es uns – so Gott will – möglich sein, in eine innen frisch renovierte Kirche wieder
„zurück.zuziehen“!

Ich freue mich darauf!


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