Kraneinsatz am Hauptportal der Lutherkirche
[9. Juli 2020] An unserer mit Sandstein verkleideten Ziegelkirche aus dem Jahr 1906 nagt der Zahn der Zeit. Immer mehr bröckelt und knirscht es in der Fassade.Im vergangenen Sommer lösten sich große Gesteinsbrocken und sorgten so für Absperrungen im Bereich des Turmaufganges (links vor den Hauptportal).
Mittlerweile wurde der Turmaufgang eingerüstet und die Steinausbrüche näher untersucht. Dabei wurde von den Fachleuten (Architekt und Steinmetz) festgestellt, dass Feuchtigkeit in die Fugen eingedrungen ist und für eine zunehmende Instabilität im Bereich des Turmaufganges und bei den beiden Kronen links und rechts des Eingangsportals gesorgt hat. Sofortiges Handeln war deshalb gefragt und so kam es am 9. Juli 2020 zu dem gezielten Einsatz von Hebebühne und Kran vor der Lutherkirche.
Zunächst wurde von den Steinmetzen die Stabilität des Sitzes der Steinkronen untersucht, bevor sie nach fester „Umgürtung“ per Kran vom Sockel gehoben wurden.
Noch aufwändiger war die Entfernung der Kuppel des Turmaufganges. Hierzu war der Einbau einer Arbeitsbühne von innen durch eine Tischlerfirma notwendig, bevor von außen die Durchtrennung der Dachkuppe vom Turmaufgang erfolgte.
Nach der Abnahme des Kupferdaches konnte dann nach aufwändiger Sicherung auch die Dachhaubenkonstruktion aus Holz per Kran nach unten gehoben werden.
Diese spektakuläre Aktion dauerte den gesamten Vormittag und forderte von allen Beteiligten hohe Konzentration und Übersicht. Ihnen sei an dieser Stelle besonders für den erfolgreichen Einsatz gedankt.
Einen nicht alltäglichen Fund bei dieser Aktion machte unser Gemeindereferent Frank Krämer: Unter der Dachhaube fand er zwei leere Bierflaschen mit Schnappverschluss mit Aufdruck der Firma C. Schott Zwickau! Die hatten die Erbauer der Kirche wahrscheinlich bewusst zwischen den Jahren 1900 und 1906 als historische Beigabe liegen gelassen!
Wir danken dem Zwickauer Amt für Denkmalschutz und der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens für die finanzielle Unterstützung.
Bilder: Christoph Brunner. 2020.
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